
Ducati plant seine Elektro-Ära. Dafür wird das Unternehmen ab der Saison 2023 die Motorräder für den FIM Enel Moto-E World Cup bereitstellen. »Ducati entwickelt zukunftsorientiert. Jedes Mal, wenn wir eine neue Welt betreten, haben wir die Zielsetzung, das bestmögliche Produkt zu entwickeln. Wir arbeiten daran, allen Teilnehmern des FIM Enel Moto-E World Cup leistungsstarke Elektromotorräder zur Verfügung zu stellen«, kommentiert Ducati-CEO Claudio Domenicali.

Die mit Veranstalter Dorna Sports unterzeichnete Vereinbarung läuft bis 2026 und umfasst somit zunächst vier Saisons des Moto-E World Cup. Dies ist ein bedeutsamer Schritt für den italienischen Hersteller, der mit dem Einstieg in die Elektroklasse der MotoGP-Serie einer Tradition folgt, den Rennsport als Labor für Technologien und Lösungen zu nutzen, die dann später auch Kunden zugänglich gemacht werden.
Ziel ist die Entwicklung von Know-how und Technologien im Bereich der E-Mobilität. Racing-Erkenntnisse zu gegebener Zeit dem Serienbau zuzuführen, ist nichts Neues. Die Ducati 851 ebnete den Weg für sportliche Innovationen, indem sie Technologien der Ducati 748 IE verwendete, die 1986 beim Langstreckenrennen in Le Castellet debütiert hatte. Damals wurde der Weg geebnet für wassergekühlter Zweizylinder mit elektrischer Benzineinspritzung, vier Ventile pro Zylinder und zwei Nockenwellen. Später wurde der Know-how-Transfer in der Superbike-WM (ab 1988) und in der MotoGP (ab 2003) fortgesetzt.

Der Transfer aus Rennsport in die Serie wird bei einigen Produkten offensichtlich: Der V4-Motor der Panigale ist in seiner Konstruktionsphilosophie – Bohrungs-/Hubverhältnis wie gegenläufige Kurbelwelle – von dem Motor abgeleitet, der 2015 in der Desmosedici GP debütierte. Der V4 Granturismo der Multistrada V4 wurde wiederum vom Panigale-Motor abgeleitet. Dito gilt für die Software der Fahrzeugsteuerung und den Bereich der Aerodynamik.

Die FIM Enel Moto-E-Meisterschaft soll dem Unternehmen die Möglichkeit geben, die besten Technologien und Testmethoden für sportliche, leichte und leistungsstarke Elektromotorräder zu entwickeln. Gleichzeitig bietet die Zugehörigkeit von Ducati zum Volkswagen-Konzern, der die Elektromobilität zu einem wesentlichen Element seiner Zukunftplanung gemacht hat, gute Voraussetzungen für einen Knowhow-Austausch im Bereich der E-Antriebe.
Fotos: Buenos Dias, Ducato