
Lukas Tulovic begann als 6-Jähriger mit Pocket- und Minibikes, besiegte alsbald ältere Konkurrenten, wurde Europameister, danach ging es im ADAC Junior Cup powered by KTM mit der 390er Duke weiter. Mit 15 Jahren brauste das Talent aus Eberstadt im Yamaha R6-Cup spektakulär (Link zu Lukas, der Funkensprüher) um die Ecken, kassierte Siegpokale und zählte bald zum engeren Kreis jener, denen mit Blick nach vorne alles zuzutrauen war.
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Es folgten trotzdem ziemlich zähe Durchkämpfjahre in der spanischen FIM-CEV-Moto2-EM mit den Teams von Fritze-Tuning, Ciatti, Forward Junior, WIMU CNS, ein paar Gaststarts in der Moto2-WM und schließlich 2019 eine erste volle WM-Saison mit dem Kiefer-Team, die leider harziger lief als gewünscht. Danach (2020/2021) ging es sporadisch zurück in die CEV, um erneuten Anlauf zu nehmen und die Moto2-Reflexe nicht einrosten zu lassen, mit den Kiefers und dem Liqui Moly Intact SIC Junior-Team.

Gleichzeitig öffnete sich eine Tür bei Tech3 E-Racing, um mit einer Energica Ego Corsa (150 PS/Topspeed 240 km/h) umzurühren. Im ersten Moto E-Jahr 2020 landete er mit 39 Punkten auf Endrang 5, beste Rennplatzierung war ein 4. Platz. Jetzt beim Austria-GP auf dem Red Bull-Ring gelang dem inzwischen 21-jährigen Tulovic der erste große Sieg auf internationaler Bühne. Beim fünften Moto E-Saisonlauf startete er zum dritten Mal aus der ersten Reihe und legte bei kniffligen, leicht feuchten Bedingungen einen astreinen Start-Ziel-Sieg hin.

Talent und Durchhaltevermögen, auch finanzielles, sind das eine im Motorsport, was man sonst noch braucht neben dem Glück des Tüchtigen, weiss niemand so genau. Sonst würden nicht Legionen hoffnungsvoller Talente früher oder später irgendwo versanden. Ob dieser Sieg jetzt den großen Durchbruch bringt für Lukas Tulovic, wird die Zukunft zeigen. Auf jeden Fall ist es ein großartiger Erfolg, der vollste Anerkennung und weiteres Daumendrücken verdient. Bravo Lukas!

Fotos: Tech3, Dorna/Diego Sperani